Die Rolle von Banken in der nachhaltigen Transformation von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) wird zunehmend zentraler, da diverse Regulierungen wie die EU Taxonomie Verordnung oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf Kundenseite und die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) auf Bankenseite sowie der Aspekt der doppelten Materialität offenkundig signifikanten Einfluss auf Finanzierungen haben und noch stärker haben werden. Damit Banken ob der Regulierungen nicht zum "Sündenbock" der Kund*innen werden, der Kreditanträge verkompliziert oder ablehnt, wird es entscheidend sein, sich als Enabler einer Transformation und als Unterstützer auf diesem anspruchsvollen Weg zu positionieren. Im Rahmen dessen beleuchtet dieser Artikel, wie wichtig dabei einfacher und leistbarer Zugang zu ESG-Expertise für KMUs ist, welche Rolle Banken als ganzheitlicher Nachhaltigkeitsbegleiter für KMUs einnehmen können und welche Chancen sich daraus sowohl für alle involvierten Stakeholder ergeben.
KMUs stellen ein bedeutendes Segment der europäischen Wirtschaft dar, stehen aber vor großen Herausforderungen bei der Bewältigung ihrer nachhaltigen Transformation. Eine Studie von Eurochambres (2023) zeigt, dass zwar fast 60% der KMUs in ihre nachhaltige Transition investieren, sie jedoch mit der Sicherstellung ausreichender Finanzierung kämpfen. Lediglich 35% ihrer Investitionen wurden durch externe Quellen finanziert, und nur 16% dieser externen Finanzierung können als nachhaltige Finanzierung klassifiziert werden (Eurochambres, 2023). Neben diesen finanziellen Hürden fehlt es KMUs auch an einer umfassenden Strategie und häufig auch den notwendigen Kenntnissen/Wissen, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Laut einer Untersuchung von PricewaterhouseCoopers (2023) zeigt sich, dass zwar eine hohe Bereitschaft zur Durchführung der grünen Transformation existiert, jedoch eine ganzheitliche Strategie und die Fähigkeit, die regulatorischen Voraussetzungen zu erfüllen, oft fehlen (PwC, 2023).
Etablierten Banken kommt bei dieser Herausforderung rund um die nachhaltige Transformation großer Segmente der Wirtschaft eine zentrale Rolle zu. Durch die Bereitstellung eines umfassenden Angebots an nachhaltigen Produkten und Services, können diese sich als zentraler strategischer Partner für KMUs positionieren. Neben grünen Produkten wie grüne Kredite und Bonds, stehen hier auch Beratung zu Nachhaltigkeitsthemen und Unterstützung beim Berichtswesen im Fokus (Otto, 2024). Ein wesentlicher Aspekt, warum etablierte Banken im Vergleich zu anderen Wirtschaftsteilnehmern besonders geeignet sind, die Rolle eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbegleiters einzunehmen, liegt darin, dass sie neben ihrer Funktion als Finanzierer auch über ein beispielloses Netzwerk an Partnern und Expert*innen mit spezifischer ESG-Expertise verfügen.
Durch Kooperationen mit ihren ESG-Netzwerkpartner können Banken ihren KMU-Kund*innen wie kein anderer Zugang zu notwendiger Nachhaltigkeitsexpertise bieten. So betont auch Otto (2024): "Kooperationen zwischen Unternehmen sind der Schlüssel zum Erfolg, um notwendige Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Mit einem umfassenden Netzwerk an Beratungskooperationen entsteht so besagtes grünes Ökosystem an Nachhaltigkeitsexpertise, auf das Firmenkundinnen und -kunden jederzeit themenbezogen zugreifen können" (Otto, 2024). Ein Weg, um dies als Bank im Einklang mit der Konzession und der Regulatorik zu bewerkstelligen, ist die Einrichtung eines digitalen ESG-Beratungsportals, auf welchem externe Nachhaltigkeitsberater*innen aus dem Banken-Netzwerk gelistet sind und in deren Namen digital buch- & abwickelbare Kurzberatungsleistungen anbieten. Diese Plattform würde es KMUs ermöglichen, maßgeschneiderte Beratungsdienste einfach und effizient zu buchen, wodurch die Umsetzung von ESG-Initiativen erheblich vereinfacht wird.
Ein digitales Portal für ESG-Beratung Modell bietet in dieser Konstellation Nutzenvorteile für alle involvierten Stakeholder:
Viele KMUs sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass sie aufgrund ihrer Größe oft nicht im Fokus großer Beratungsfirmen stehen und somit bei der Umsetzung von ESG-relevanten Themen "underserved" sind. Ein digitales ESG-Serviceportal schafft hier Abhilfe, indem auf diesem speziell auf die Bedürfnisse dieser Unternehmen zugeschnittene Beratungsleistungen angeboten werden. Dies erleichtert den KMUs den Zugang zu wertvoller Expertise und unterstützt sie bei der nachhaltigen Transformation ihrer Geschäftsmodelle.
Für ESG-Experten*innen bietet das Portal eine Plattform, um ihre Dienstleistungen effizient einem breiten Publikum anzubieten und Neugeschäft zu generieren. Die digitale Abwicklung ermöglicht eine effiziente und gar (teil-) skalierbare Bereitstellung ihrer Expertise.
Durch die Bereitstellung eines solchen Portals leisten Banken nicht nur einen Beitrag zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, sondern stärken auch ihre eigenen ESG-Initiativen.
Banken, die solche Dienstleistungen anbieten, ziehen vermehrt Kunden an, deren Finanzierungsvorhaben den ESG-relevanten Regulatorien entsprechen. Dies kann sich in weiterer Folge positiv auf das Firmenneukundengeschäft auswirken und so die Position der Bank im wettbewerbsintensiven Finanzsektor stärken.
Dadurch, dass die Leistungserbringung durch externe ESG-Expert*innen über das digitale Portal passiert, ermöglicht es Banken, KMUs einfachen Zugang zu spezialisierten Beratungsleistungen anzubieten, ohne direkt von dem branchenweiten Fachkräftemangel betroffen zu sein. Dies gewährleistet eine kontinuierliche Bereitstellung qualitativ hochwertiger Dienstleistungen.
beyond24 ist ein Beyond Banking-Demo Case von HalloSophia. Die Demo zeigt auf, wie Banken zur digitalen Drehscheibe für Beratung und Expertinnen-Rat werden können, welche/r von vertrauenswürdigen Netzwerkpartnern und einzelnen Berater*innen innerhalb ihres Ökosystems erbracht wird. Das Dienstleistungsangebot kann durch das Listing interner Finanzspezialist*innen erweitert werden, die von bestehenden und neuen Kunden on-demand gebucht werden können. Ermöglicht wird das durch die Out-of-the-Box-Lösung der ConsulTech Company HalloSophia, welche White-Label-"Service Marketplaces" inklusive des notwendigen regulatorischen Rahmens für andere Organisationen in deren Branding betreibt. Insgesamt handelt es sich um ein bahnbrechendes, radikal neues Konzept mit ungeahntem New Business-Potenzial an der Schnittstelle der Key Assets etablierter Banken. Erkunden Sie hier: beyond24 - [Ihre Bank] Online-Beratungsportal.
Banken haben durch die Schaffung digitaler ESG-Serviceportale und die Integration externer Beratungsexpert*innen in eigene Kanäle eine einmalige Gelegenheit, eine zentrale Rolle in der Nachhaltigkeitstransformation von KMUs einzunehmen. Indem sie als digitaler Hub agieren, können sie Risiken minimieren und gleichzeitig bedeutende Synergien schaffen, die den Wert für KMUs, Experten*innen und die Bank selbst maximieren. Diese Strategie ermöglicht es Banken, über traditionelle Finanzierungsleistungen hinaus zu gehen (Beyond Banking) und als umfassende Nachhaltigkeitsbegleiter zu agieren, wodurch sie einen entscheidenden Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Wirtschaft leisten.
Eurochambres. (2023, September 26). Access to sustainable finance for SMEs: A European Survey. Eurochambres. Online abrufbar.
PricewaterhouseCoopers. (2023, Februar). ESG-Strategie und -Reporting im Mittelstand. PwC. Online abrufbar.
Otto, S. (2024, Februar 16). Die Schlüsselrolle von Banken im wirtschaftlichen Wandel. Der Bank Blog. Online abrufbar.
Die ConsulTech Company 'HalloSophia' bietet und betreibt wartungsfreie, digitale All-in-One-Beratungsmarktplätze als White-Label-Lösung. Dieser innovative Plattform-as-a-Service ermöglicht es Unternehmen, öffentlichen Institutionen und schnell wachsenden Technologieunternehmen, ihre Expertennetzwerke auf einem dedizierten Portal zu zentralisieren. Mit 'HalloSophia' können Organisationen nun ihren Kund*innen und Nutzer*innen direkt, effizient und zeitgemäß Online-Zugang zur unschätzbaren Expertise ihrer internen und externen Spezialist*innen (aus dem Netzwerk) in Form von individuellen 1:1-Beratungseinheiten bereitstellen.